Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge.
Cannabis ist eine Nutzpflanze, zugleich aber auch ein altbekanntes Rauschmittel. Ihr Hauptwirkstoff „THC” verändert die Wahrnehmung. Haschisch, auch Dope oder Shit genannt, wird aus dem Harz der Blütenstände gewonnen; Marihuana, auch Gras oder Ganja genannt, aus den Blättern bzw. Blüten der Hanfpflanze. Beide werden sie in Vermischung mit Tabak als „Joint” geraucht oder als Beigabe zu Speisen gegessen bzw. als Tee getrunken.
Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge. Die Studie zum Suchtmittelkonsum junger Menschen in Liechtenstein (2008) zeigt, dass rund 25% der liechtensteinischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren Erfahrungen mit Cannabis haben.
Die Hanfpflanze wird zunehmend auch zur industriellen Nutzung (z.B. für Kleidung, Faserproduktion, Baumaterial, Kosmetik und in der Lebensmittelindustrie) verwendet. Für diese Zwecke werden THC-arme Sorten verwendet.
Auch in der Medizin kann Cannabis unter ärztlicher Aufsicht zur Anwendung gelangen.
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CBD-Hanf / CBD-Zigaretten
Die Hanfpflanze beinhaltet zahlreiche Inhaltsstoffe. Die zwei relevantesten und bekanntesten sind die Cannabinoide Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Diese kommen je nach Pflanze in unterschiedlicher Konzentration vor.
THC besitzt eine psychoaktive Eigenschaft, d.h. es macht „high“. Cannabisprodukte mit einem THC Gehalt von über 1% fallen daher unter das Betäubungsmittelgesetz und sind illegal. Der Inhaltsstoff CBD besitzt hingegen keine psychoaktiven Eigenschaften. Es wirkt v.a. muskelentspannend.
CBD-Zigaretten bestehen aus einer Mischung aus CBD-Hanf und Tabak. Sie besitzen eine sehr niedrige Konzentration an THC (<1%), dafür aber eine erhöhte Menge an CBD (oft >20%). Aufgrund des niedrigen THC Gehalts fallen die CBD Zigaretten nicht unter das Betäubungsmittelgesetz und sind legal erhältlich.
Das Rauchen von CBD-Zigaretten ist genauso schädlich wie das Rauchen von herkömmlichen Zigaretten.
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Kräutermischungen
Im Internet und teilweise in Geschäften sind Kräutermischungen mit synthetischen Cannabinoiden erhältlich. Die Produkte werden vordergründig als Räuchermischungen zur Aromatisierung von Räumen angeboten, werden jedoch aufgrund ihrer cannabinoid-ähnlichen Wirkung missbräuchlich geraucht. Der Konsum von Fake-Weed wie bspw. „Spice“ wird mit einem Gesundheitsrisiko bis hin zur Lebensgefahr in Zusammenhang gebracht.
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RISIKEN
Cannabinoide sind heute 7- bis 18-mal stärker als noch vor einigen Jahren. Der THC-Gehalt (Tetrahydrocannabinol) variiert stark. Zum Teil sind Stoffe auf dem Markt, die einen sehr hohen THC-Gehalt aufweisen. Man weiss noch nicht genau, welche Risiken daraus entstehen.
Auf psychischer Ebene kommt es zu:- Heiterkeit, Redseligkeit, Hochstimmung
- Entspannung, Schläfrigkeit, Zerstreutheit
- Erhöhter Sensibilität
- Appetitanregung
- Wahrnehmungs- und Zeitstörungen
- Grundsätzlich gesteigerter Sinneswahrnehmung, positiv und negativ
Auf körperlicher Ebene kommt es zu:
- Beschleunigtem Herzschlag
- Erhöhter Pulsfrequenz
- Rötung der Augen, vermehrtem Schwitzen
- Schmerzverminderung
- Linderung von Brechreiz
- Verminderung der Reaktionsfähigkeit
- Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses
RISIKEN
- psychische Abhängigkeit (Gewöhnung) bei hoch dosiertem und häufigem Konsum
- Antriebs- und Lustlosigkeit
- sozialer Rückzug bzw. Gleichgültigkeit
- Psychotische Reaktionen bei Überdosierung
- Schädigung von Lunge und Atemwegen wie bei Tabakkonsum
Synthetisches Cannabis
Synthetische Cannabinoide sind verschiedene chemisch synthetisierte Verbindungen, deren Wirkmechanismen denjenigen von THC gleicht. Im menschlichen Gehirn interagieren sie mit den gleichen Rezeptoren wie THC. Die Wirkung von synthetischen Cannabinoiden ist jedoch stärker als die von THC und der Konsum kann tödliche Wirkungen zur Folge haben.
Sie sind als synthetische Zusätze in angeblichen „Kräuter- oder Räuchermischungen“ enthalten. Derzeit werden sie zumeist auf legalen CBD-Cannabis (THC Gehalt von < 1%) gesprüht und auf dem illegalen Markt als THC-haltiges Cannabis verkauft.
Konsumentinnen und Konsumenten, konsumieren oft unwissentlich synthetische Cannabinoide, weil sie denken, sie würden «gewöhnliches» THC-haltiges Cannabis kaufen.
Synthetische Cannabinoide, die nicht als solche verkauft werden, erhöhen das Risiko einer Überdosis und können zu gesundheitsschädigenden Nebenwirkungen führen.
Von ihrer Verwendung wird deshalb dringend abgeraten.
Sonstiges
Der Abbau von Cannabisprodukten im Körper kann aufgrund der Ablagerung im Fettgewebe bis zu 30 Tage und länger dauern.
DAS KÖNNEN SIE FÜR IHR KIND TUN:
- Verteufeln Sie Cannabis nicht, verharmlosen Sie aber auch nicht die Risiken!
- Informieren Sie sich. Wissen baut Ängste ab!
- Bemühen Sie sich um eine faire Auseinandersetzung über die Gründe des Konsums.
- Haben Sie stets ein „offenes Ohr” für die Probleme Ihres Kindes und geben Sie diesen angemessene Bedeutung.
- Informieren Sie sich über die rechtlichen Folgewirkungen des Konsums legaler / illegaler Drogen (Kinder- und Jugendgesetz, Betäubungsmittelgesetz etc.).
- Geben Sie Ihrem Kind bei einem klärenden Gespräch unbedingt das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen